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herausklingen. Schon aus diesem Grunde kann er kein Vertreter
eines uferlosen Evolutionismus sein. Daran fehlt es unserer Apologetik
ganz entschieden vielfach. Aber diese allezeit notwendige eschato-
logische Stimmung darf nicht zu einem eschatologischen Prophetismus
werden, der sich anmaßt, zu wissen, daß wir im Zeitalter des Anti-
christ stehen, und daß die lettten Heiten, da der Herr kommen wird,
erschienen sind. Hier heißt es von der Geschichte lernen, wohin solche
eschatologischen Spekulationen, Berechnungen und Weissagungen
führen. Hier heißt es: Euch gebühret nicht zu wissen Heit oder
Stunde – und: Ich muß wirken, solange es Tag ist ~ beides
Herrenworte von zeitloser Bedeutung. Wir rufen allen in derartiger
eschatologischer Stimmung befangenen Apologeten zu: Es ist Sünde,
wissen und berechnen zu wollen, was Gott ausdrücklich Seiner Weis-
heit vorbehalten, was Er auch dem Mensschensohn verborgen hat.
Es ist immer Sünde gewesen und bleibt immer Sünde und Vorwit.
Und damit bin ich am Ende meines Versuches, auf Grund jahre-
langen Nachdenkens und jahrelanger Erfahrungen über das große
und zeitgemäße Problem der apologetischen Rede einige Warnungen
auszusprechen und einige Ratschläge zu erteilen. Nicht zu Ende in
dem Sinne, als ob ich das Problem erledigt hätte. Von dieser
Prätension bin ich völlig frei. Aber es war mir doch ein innerliches
Anliegen und zugleich eine Herzensfreude, gerade über diesen bisher
literarisch so wenig behandelten und doch für unsere Zeit so außer-
ordentlich wichtigen Gegenstand mich einmal aussprechen zu dürfen.
Denn ich habe die Hoffnung, daß ich dadurch doch manchem lieben
Bruder im geistlichen Amt, der allein mit diesem Problem ringt,
einen Dienst erweisen könne. Und dieses – nichts anderes – war
meine Absicht. Der Herr aber segne in Seiner Gnade auch diesen
Zweig unserer gegenwärtigen kirchlichen Arbeit. Wir wollen in der
Apologetik ja schließlich gar nichts anderes, als auch mithelfen zu
dem: Dennoch bleibe ich stets an Dir.