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Universitätsbibliothek Greifswald
die den Untertitel „Beiträge zu einer vergleichenden Verfassungsgeschichte Lübecks, Bremens,
Hamburgs und Lüneburgs“ trägt. „Der deutsche Kaufmann als Gast in den dänischen Städten
im 13. Jahrhundert“ ist das Thema der Dissertation von Hansjörg Süberkrüb. Mit Lübeck speziell
befassen sich zwei sozialgeschichtliche Studien von Hans-Dietrich Nicolaisen („Die Lübecker
Hausbesitzer von 1300-1370“) und von Helga Öhberg-Rossi („Die Natie der Holmevarer zu Lübeck
zwischen 1520 und 1540“), die der wirtschaftlichen und sozialen Stellung der Lübecker
Stockholmfahrer nachgeht. Beiden Kurzfassungen sind alphabetische Personenregister zu den un
gedruckten Vorlagen beigegeben. Zum Schluß ist die für den gesamten Ostseebereich wichtige
Arbeit von Otto Verdenhalven zu erwähnen, der unter dem Titel „Die Lüneburger Saline als
industrieller Großbetrieb im Mittelalter“ ausschließlich mit Hilfe der ihm im Lüneburger Stadt
archiv zur Verfügung stehenden ungedruckten Quellen den Umfang der Produktion des Salzes,
das wegen seiner Ausfuhr über Lübeck Travesalz genannt wurde, den dabei erzielten Gewinn
sowie den Anteil von Laien und geistlichen Anstalten an den Pfannen und Sülzrenten untersucht.
Bei einer Kapazität von ca. 665 000 Zentnern Salz und einer durchschnittlichen jährlichen Rendite
der Pfannen von 10,8 % hielten sich der weltliche und der geistliche Besitzanteil im 14. Jahrhun
dert noch etwa die Waage, während dieser, der bei den Renten auch schon vorher weit überwog,
auf Kosten des weltlichen Besitzanteils immer mehr zunahm. Für die Namen der Pfannenbesitzer
wird auf die ungedruckte Fassung verwiesen.
Hamburg Dietrich Kausche
Hans Grünewald, Die Aufgabestempel der Preußischen Post in Stettin und deren Nachverwen
dung - Archiv für deutsche Postgeschichte, Heft 2/1972, Seite 139-152 mit 31 Abbildungen.
Fürwahr, man muß schon ein umfangreiches Material an Briefen aus einer Stadt wie Stettin be
sitzen, um mit einiger Genauigkeit die Einführungs- und Verwendungszeiten der verschiedenen
Stempelformen feststellen zu können, die die preußische Postverwaltung im Verlaufe eines halben
Jahrhunderts ab Ende 1816 im Postamt Stettin verwenden ließ.
Eine minuziöse Arbeit ist Voraussetzung für das so einfache Ergebnis der fast lückenlosen Anein
anderreihung und nur selten zu beobachtenden Überschneidungen der Verwendungszeiten. -
Aber nicht nur die Aufgabestempel werden behandelt, sondern mit gleicher Sorgfalt die Bahn
poststempel der von Stettin abgehenden Bahnposten, der Stationsstempel für die im letzten Au
genblick vor Abfahrt des Zuges abgeworfenen Sendungen, die Schiffsstempel zur Kenntlichma
chung der Wege der Postsendungen, die in Stettin umgearbeitet wurden, und schließlich noch
Post-Quittungs-Formulare von 1838 bis 1850, wobei ich annehmen möchte, daß auch der vom
Verfasser nicht erwähnte altpreußische Schein (Satzspiegel 15 x 4 cm) um 1816-20 in Stettin ver
wendet sein wird.
Für Überschneidungen der Verwendungszeiten möchte ich im allgemeinen den verstärkten und
sonst nicht mehr zu bewältigenden Postverkehr verantwortlich machen.
Wenn der Verfasser im letzten Satz zu Vergleichen mit anderen Städten anregt, so mag hier gleich
angefügt werden, daß ich dies an Hand seiner Ausführungen für Paderborn mit interessanten
Parallelen getan habe. Es wäre sehr wünschenswert, wenn solche Forschungen auch für andere
pommersche Orte unternommen und deren Resultate veröffentlicht würden, wie dies Paul Rohde
bereits 1932, 1935 u. 1937 im Anklamer Heimatkalender für die Anklamer Post getan hat. - Die
ganze Arbeit ist eine dankenswerte, klare und kurzgefaßte Übersicht der alten Stettiner Post
verhältnisse.
Paderborn Dr. Paul Graebner
Literatur zu Caspar David Friedrich
Für diesen Band der Baltischen Studien war eine ausführliche Sammelbesprechung der im Jahre
]974 herausgegebenen Literatur über Caspar David Friedrich vorgesehen. Da bis Redaktions
schluß eine Reihe angekündigter, besonders wichtiger Publikationen zum Thema noch nicht er
schienen war, mußte die geplante ausführliche Sammelbesprechung (durch einen bekannten Fach
mann der Kunstgeschichte) bis zum Band 61/1975 dieser Zeitschrift aufgeschoben werden, wofür
wir die Verlage, die uns Rezensionsexemplare sandten, sowie unsere Leser um Verständnis bitten.
Redaktion der Baltischen Studien