Ritter und Adel
Ritter, Burgen und Turniere gehören sicher zu den ersten Dingen, die den meisten Menschen prototypisch einfallen, wenn sie nach ihren Assoziationen zum Thema "Mittelalter" befragt werden. Und auch wenn sich diese Epoche in der Realität als deutlich vielfältiger und bunter charakterisieren lässt, als es das übliche Vorurteil vom "dunklen Mittelalter" suggeriert, spielen doch ritterliche Praktiken und höfische Zeremonien gerade im Kontext des adligen Lebens eine sehr große Rolle.
Einen Einblick in diese Praxis geben Handschriften aus den Beständen der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern, des Landeshauptarchivs Schwerin und der Universitätsbibliothek Rostock.
Der von Kaiser Maximilian I. als gedrucktes Werk in Auftrag gegebene Roman "Theuerdank" erzählt in Versen von der abenteuerlichen Reise des gleichnamigen Ritters zu seiner zukünftigen Braut Fräulein Ernreich, der Tochter des Königs Romreich. Kaiser Maximilian wirkte bei der Entstehung des Werkes persönlich in großem Umfang mit, 1517 ist der Roman in Nürnberg das erste Mal gedruckt worden.
Die Universitätsbibliothek Rostock besitzt ein bemerkenswertes Zeugnis der Rezeption des Theuerdank: Ein unbekannter Kopist hat auf 235 Blatt Pergament eine großformatige Abschrift des Romans angefertigt, die vermutlich bereits aus dem 2. Viertel des 16. Jahrhunderts stammt.
Theuerdank
Universitätsbibliothek Rostock: Mss. philol. 91
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