65 DAS ÄUSSERE BILD Das Dorfbild und die Versorgungseinrichtungen Vergleichen wir unsere Karte von Rötzenhagen, die den Zustand im Stichjahr 1945 erfaßt, mit der Schmettauschen Darstellung des Dorfes vom Ende des 18. Jahrhunderts, können wir trotz mancher Veränderung den Charakter der Siedlung noch wiedererkennen. So hat sich Rötzenhagen durch das 19. und die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hindurch seine Form als Straßendorf im wesentlichen bewahrt. Wie schon in den Tagen Schmettaus liegt die Mehrzahl der Siedlungsstellen auf der Nordseite der Straße. Der Grenzhof und Gut A bilden weiterhin die Eckpunkte, zwischen denen sich die Bebauung erstreckt. Allerdings, und hier sehen wir einen ersten Unterschied, ist die Zahl der Gebäude deutlich gewachsen. Neben einer ganzen Reihe von Neubauten im Laufe des 19. Jahrhunderts sind seit 1870 nachweislich drei Betriebe, die aus der Erbaufteilung von ehemals größeren Höfen auf die Kinder erwuchsen, entstan den. Es wurde schon davon gesprochen, daß um 1900 drei kleinere Höfe und die Mühle auf ehemals zu Gut B gehörendem Land er richtet wurden. In dem Zeitraum von 1914 bis 1934 verdichtete sich die Bebauung entlang der Dorfstraße noch einmal durch den Neubau von zwei Handwerksbetrieben, einer Steuerstelle und zwei Landarbeiterhäusern. Schließlich hat sich zu Beginn dieses Jahrhunderts die Lage des Hofes von Fritz Sandmann (Nr. 24) verändert; er wurde zusammen mit zwei dazugehörigen Landar beiterhäusern (Doppelhaus) auf der gegenüberliegenden Straßen seite neu errichtet. Die Zweiteilung des Dorfes in das „lang Een“ westlich der Kirche und das „koart Een“ in Richtung auf Schlawe existiert wie zu Schmettaus Zeiten weiter. Nur befinden sich jetzt dort, wo sich einst ein Wald- und Wiesenstreifen wie ein Riegel zwischen die beiden Hälften der Ackerflur geschoben hatte, die Siedlungen „Grünhaide“ und „Quersteig“. Über ihre Entstehungsgeschichte in den 1820er Jahren haben wir weiter oben berichtet (S. 42).